Für immer online – wie verändert der Videoeinsatz die Lehre?
Zum Videoeinsatz in der Hochschullehre gibt es unterschiedliche Positionen. Manche sehen z.B. in Vorlesungsaufzeichnungen einen wichtigen Beitrag zur Flexibilisierung der Lehre, andere befürchten negative Auswirkungen auf die Präsenzlehre. Unsere Gäste kennen den Videoeinsatz in der Lehre aus eigener Erfahrung und bringen unterschiedliche Perspektiven ein: als Lehrende und Studierende, auf der Ebene von Didaktik, Hochschulstrategie und internationaler Kooperation. Am 15. Februar 2016 um 14 Uhr diskutierten sie auf e-teaching.org ihre Ansichten zum Thema.
15.02.2016, 14:00 Uhr
Gäste:
Prof. Dr. Dr. Ralf Schlauderer von der FH Weihenstephan-Triesdorf leitet den internationalen Master-Studiengang Agrarmanagement mit 25 Partnerhochschulen in 13 Ländern. Dabei setzte er zunächst Videokonferenzen und Vorlesungsaufzeichnungen ein, fand dies aber eher "spröde". Der Gewinn einer MOOC Production Fellowships im Jahr 2013 gab ihm die Gelegenheit zur Erprobung dieses Formats: "MOOCs sind spannender als alles, was wir bisher ausprobiert haben".
Prof. Dr. Heribert Nacken ist Professor für Wasserressourcen-Management und Beauftragter für Blended Learning & Exploratory Teaching Space der RWTH Aachen, die 2015 zu den Gewinnern des Strategiewettbewerbs Hochschulbildung und Digitalisierung gehörte. Als praktizierender "Video-Professor" veröffentlicht er Vorlesungs- und Videoaufzeichnungen auf seinem eigenen YouTube-Kanal.
Selma Güney studiert an der Universität Münster Kommunikationswissenschaft und Islamische Theologie. Die AStA-Referentin für Hochschulpolitik setzt sich u.a. für den Ausbau des E-Learning-Angebots und die Etablierung von E-Lectures an ihrer Universität ein – mit Erfolg: Inzwischen wurde beschlossen, 20 Hörsäle der Universität mit der erforderlichen Aufzeichnungstechnik auszustatten.
André von Zobeltitz ist Promotionsstudent am Institut für Marketing und Management der Universität Hannover und Lehrkraft für besondere Aufgaben an der HS Weserbergland und führt dort u.a. Veranstaltungen zum wissenschaftlichen Arbeiten durch. Trotz seines Interesses für E-Learning sieht er die universelle Nutzung von Videos kritisch und plädiert beim E-Learning für eine situationsbezogene Methodenwahl.