Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen. Konsequenzen für die Hochschulbildung
Die Gruppe der Menschen, die studieren, ist zunehmend von Diversität geprägt, zugleich gewinnt Lebenslanges Lernen immer mehr an Bedeutung, und der digitale Wandel betrifft inzwischen nahezu jeden Bereich unseres Lebens. Wie beeinflussen sich diese drei Themenfelder gegenseitig und wie können Hochschulen angemessen auf diese Veränderungen reagieren? Im Online-Event diskutierten Beteiligte eines in 2017 implementierten und auf diese Frage ausgerichteten interdisziplinären Forschungsschwerpunktes der FernUniversität in Hagen unterschiedliche Ansätze für die Beantwortung.
09.07.2018, 14:00 Uhr
In der abschließenden Podiumsdiskussion zum Themenspecial Heterogenität im Studium - was leisten digitale Medien sollte der Blick noch einmal über die konkrete Lehrpraxis hinaus geweitet werden. Dabei ging es insbesondere um die Frage, welche Implikationen mit den derzeitigen Entwicklungen für die Hochschulbildung an sich verbunden sind - eine Frage, die auch im Mittelpunkt des Interesses des Forschungsschwerpunktes „Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen. Konsequenzen für die Hochschulbildung“ (DDLL) steht, der im Sommer 2017 an der FernUniversität in Hagen ins Leben gerufen wurde. Der Forschungsschwerpunkt fokussiert drei zentrale Herausforderungen:
- Wie lassen sich die Möglichkeiten einer Digitalisierung der zentralen Leistungsprozesse der Hochschule angemessen nutzen?
- Wie kann man einer zunehmenden Diversität der Zielgruppen gerecht werden?
- Wie lassen sich adäquate hochschulische Formen des Lebenslangen Lernens entwickeln?
Als Dreh- und Angelpunkt zur Beantwortung dieser Fragen haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Stichwort „Adaptivität“ in den Blick genommen und sich ein Arbeitsprogramm vorgenommen, das sich auf verschiedenen Granularitätsebenen bewegt: von der spezifischen, z.B. sozialen, Lernsituation über technische Ansätze, z.B. mittels künstlicher Intelligenz, bis hin zur Klärung der Erwartungen und Anforderungen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
Als Diskutanten tauschten sich Prof. Dr. Claudia de Witt und Dr. Stephanie Steimann (beide FernUniversität in Hagen) sowie Prof. Dr. Dr. Friedrich Hesse (Leibniz-Institut für Wissensmedien) aus.
Die Diskussionspartner/innen
Prof. Dr. Claudia de Witt (FernUniversität in Hagen)
Claudia de Witt ist Professorin für Bildungstheorie und Medienpädagogik an der FernUniversität in Hagen. Mit ihrer Forschungsgruppe Mobile Learning ist sie u.a. Organisatorin des Mobile Learning Day, der seit 2006 immer am ersten Donnerstag im November ca. 120-150 Experten sowie Interessierte aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt. Zu den Forschungsaktivitäten ihres Lehrgebiets gehören Untersuchungen und Entwicklungsarbeiten im Kontext der Digitalisierung von Lehr-/Lernprozessen und von Mobile Learning. Dazu gehören die bedarfs- und zielgruppenorientierte Gestaltung und Implementierung didaktischer Einsatzszenarien mit digitalen Medien, deren Evaluation und Transfermöglichkeiten in verschiedenen Bildungskontexten.
Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse (Leibniz-Institut für Wissensmedien, Tübingen)
Friedrich Hesse ist u.a. Vizepräsident der Leibniz-Gemeinschaft und Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Kognitions- und Medienpsychologie an der Universität Tübingen sowie Gründungsdirektor des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) und Leiter des ersten deutschlandweiten Leibniz-WissenschaftsCampus. Seine Forschungsinteressen liegen im Gebiet der Angewandten Kognitions- und Medienpsychologie und dort u.a. im Bereich der Nutzung digitaler Medien in der Forschung zu Lehr-/Lern- und Wissensprozessen. Er berät die FernUniversität in Hagen beim Aufbau des Forschungsschwerpunktes „Digitalisierung, Diversität und lebenslanges Lernen. Konsequenzen für die Hochschulbildung“.
Dr. Stephanie Steimann
Dr. Stephanie Steimann, FernUniversität in Hagen, ist Leiterin der Geschäftsstelle des Forschungsschwerpunktes „Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen. Konsequenzen für die Hochschulbildung“.