Community-Diskussion: LMS – wohin geht die Entwicklung?
E-Learning-Verantwortliche an Hochschulen sind sich weitgehend einig: Zurzeit sind Lernmanagement-Systeme (LMS) für einen umfassenden Einsatz digitaler Medien in der Lehre unverzichtbar. Doch fast ebenso hoch ist die Einigkeit darin, dass die derzeitigen Lösungen nicht optimal sind. Im Abschluss-Event des Themenspecials ging es deshalb um die Frage, wohin die Entwicklung gehen wird.
04.07.2016, 14:00 Uhr
Die Veranstaltung wurde durch zwei Impulsvorträge eingeleitet: Marko Glaubitz (Univ. Freiburg) und Susanne Glaeser (TH Köln) stellten Überlegungen vor, die derzeit an ihren jeweiligen Hochschulen diskutiert werden und in ganz unterschiedliche Richtungen weisen:
An der Universität Freiburg geht es um eine ganz konkrete Ergänzung des dort genutzten LMS ILIAS: Im Laufe des Jahres 2016 wird dort mit Hilfe von Mitteln, die die Studierenden bereitgestellt haben, eine App entwickelt, die zum einen das Handling und die Verfügbarmachung von Kursmaterialien auf mobilen Endgeräten abbildet und zum anderen weitere Funktionen des Persönlichen Schreibtisches der Lernplattform ILIAS über die App sichtbar und bedienbar macht. Dabei stellen sich für die Entwickler einige zentrale Fragen, die im Online-Event diskutiert werden sollen, z.B.: Welche Kriterien und Funktionalitäten eines LMS stellen bei der Implementation als App für mobile Endgeräte einen tatsächlichen Benefit dar? Und inwiefern kann eine App dazu beitragen, mit einem LMS im Jahre 2016 wieder "state-of-the-art ubiquitous communication" möglich zu machen?
An der TH Köln werden eher konzeptionnelle Überlegungen angestellt: Der Perspektivwechsel der Lehre vom Lehrenden zum Lernenden (Shift from Teaching to Learning) soll mit der Entwicklung einer neuen Lehr- und Lerncommunity (LLC) konsequent verfolgt werden. Die Fokussierung auf problembasiertes, projektbasiertes und forschendes Lernen im Team stellt neue Anforderungen an eine virtuelle Lehr- und Lernumgebung. Diese persönliche Lernumgebung stellt den Studierenden in den Mittelpunkt des Lernprozesses. Gleichzeitig wird die LLC aber auch eine Vernetzungsplattform zum Wissens- und Erfahrungsaustausch aller Beteiligter im Wissenschaftsprozess sein und so den Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden sowie der Studierenden untereinander fördern. Wie müsste ein solches System aussehen und wie kann die Nutzung unterstützt werden?
Über die Präsentation dieser Ideen hinaus sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Online-Events eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Auch im Vorfeld können gerne über die Kommentarfunktion oder in der facebook-Gruppe von e-teaching.org Ideen vorgestellt werden.
Die Referenten/innen
Susanne Glaeser ist seit 2010 Projektmanagerin an der Technischen Hochschule Köln und verantwortet das Qualitätspakt Lehre-Projekt "ProfiL2 – Projekte für insprierendes Lehren und Lernen” und das NRW-Programm “Come in - Commit! – Guter Studienstart”. Die Projekte arbeiten hochschulweit an der Umsetzung kompetenzorientierter Lehre. Sie berät als Coach Lehrende im hochschulweiten Lehrenden Coaching Programm für Neuberufene und beschäftigt sich mit Konzepten zum digitalen Lehren und Lernens. Sie leitet das Medienbüro der TH Köln und betreut die Weiterentwicklung der webbasierten Lehr- und Lerncommunity.