CommSy
Community System - eine webbasierte Kooperationsplattform für vernetzte Projektarbeit
17.02.2006
Archivierter Portalinhalt
"CommSy" ist eine webbasierte Kooperationsplattform zur Unterstützung von
Lerngemeinschaften und wird dazu verwendet, Informationen über
Arbeitsbereiche, Forschungsschwerpunkte oder das Lehrangebot
bereitzustellen. Über die jeweilige Startseite (Portal) gelangt man zu den
Gemeinschafts- und Projekträumen.
Gemeinschaftsräume dienen der Veröffentlichung und langfristigen Sicherung
von Arbeitsergebnissen und Lehr-/Lernmaterialien und damit der
Wissenstradierung in der Gemeinschaft, wobei die mediale Aufbereitung von
studienrelevanten Inhalten durch Lehrende und Lernende gleichermaßen
geschehen kann und soll.
Projekträume unterstützen die Kommunikation und Koordination in kleineren
Gruppen (typischerweise 10-30 Personen). Sie fördern Lernsituationen, in
denen Gruppenarbeit zum Tragen kommt.
Ziele und Inhalte
Das offene didaktische Konzept und die einfache Benutzbarkeit ermöglichen den Einsatz in jedem Fach. Die Mehrheit der derzeitigen Nutzer/innen stammt nicht aus informatiknahen Fächern, sondern aus den Sprach- und Literaturwissenschaften, Erziehungswissenschaften, Psychologie, Bildende Kunst und Philosophie. Außerdem wird "CommSy" im Schulunterricht, in der Lehrerfortbildung und von mehreren extracurricularen Lern- und Studiengemeinschaften genutzt.
"CommSy" ist nicht lediglich als Archiv vorgefertigter und multimedial
aufbereiteter Inhalte gedacht, sondern eröffnet Studierenden und Lehrenden
neue Möglichkeiten der gemeinschaftlichen Erarbeitung und Tradierung von
Inhalten und Diskursen, die für sie relevant sind. Studierende und auch
Lehrende bekommen einen Überblick über frühere, derzeitige und
möglicherweise auch zukünftige Veranstaltungen und extracurriculare
Aktivitäten.
Das Beratungs- und Betreuungsangebot zur "CommSy"-Nutzung zielt auf die
mediendidaktische Qualifikation von Lernenden und Lehrenden im Umgang mit
webbasierten Kooperationsplattformen.
Didaktisches Konzept
Die "Philosophie" von "CommSy2 beruht auf dem Konzept des Wissensprojektes, worunter (im Sinne konstruktivistischer und humanistischer Theorien des Lernens) der gemeinschaftliche Erwerb von Wissen verstanden wird, bei dem die beteiligten Akteure über institutionelle und disziplinäre Grenzen hinweg interagieren und ihre unterschiedlichen Erfahrungshorizonte einbringen können. Menschen können voneinander lernen, indem sie ihr Wissen austauschen, verknüpfen und damit gemeinsam aufbauen.
- Zum einen können einzelne Lehrveranstaltungen als Wissensprojekte organisiert werden: Studierende arbeiten selbstorganisiert in Kleingruppen für ein Semester an einem selbstgewählten Thema. Hier kommen Konzepte des Projektunterrichts zum Tragen. In einem Projekt steht die kooperative Verwirklichung von konkreten, praktischen Aufgaben im Vordergrund, die sich die Lernenden selbst gestellt haben. Dazu müssen die Lernenden den Prozess selbst planen und selbst verantworten. Sie stellen sich ihre Arbeiten gegenseitig zur Verfügung. Die Lehrenden übernehmen eine unterstützende und beratende Rolle als begleitende Experten und "facilitators". Es treten als sowohl Lehrende als auch als Autorinnen und Autoren von Lerninhalten auf.
- Zum anderen können über die gesamte Laufzeit eines Studiums hinweg thematische Zusammenhänge und Querbezüge im Studium und der kontextbetonte Charakter des Wissenserwerbs betont werden – gewissermaßen der "rote Faden“"dessen, was studiert wird. Dazu gehört eine Sicherung und Veröffentlichung der Arbeitsergebnisse aus abgeschlossenen Lehrveranstaltungen.
Für die "CommSy"- Software gelten folgende Gestaltungsprinzipien:
-
Einfachheit in der individuellen Nutzung:
- einfach anzupassen
- leicht zu bedienen
- schnell zu erlernen
- leicht zu erweitern
- schnell einsetzbar
- browser- und betriebssystemunabhängig
-
Transparenz in der Kooperation:
- keine anonymen Beiträge
- alle sehen alles gleich
- flaches Rechte-Konzept
- flexible Strukturierungsmöglichkeiten
-
Integrierbarkeit:
- offene Standards
- leicht ergänzbar
- mit anderen Medien abgestimmt
- leichte Einbettung in vorhandene Infrastrukturen
Die Vorteile derartiger Projekte sind: größerer Praxisbezug, höheres Engagement der Studierenden, Nachhaltigkeit ihrer Arbeitsergebnisse, Verbesserung der Sozial- und Medienkompetenz, transparentere Studienorganisation, mehr Querbezüge zwischen den Inhalten des Studiums.
Abb.: Einstiegsseite in den Projektraum von CommSy
Hinweise zur Gestaltung computergestützter
Informationsvermittlung sowie Kommunikation finden Sie im "Didaktischen
Design" unter "
Mediengestaltung
".
Curriculare Verankerung
"CommSy" wird im Rahmen von Lehrveranstaltungen unterschiedlicher Fachrichtungen im Regelbetrieb eingesetzt.
Technik
Zugang
Zusätzliche Informationsmaterialien werden unter http://www.commsy.net/Software/Infomaterial angeboten. Detaillierte Bereitstellungsangebote finden Sie unter http://www.commsy.net/Bereitstellung/Angebote.
Nutzung
Es können für das Studium geeignete Materialien in den verschiedensten Formaten eingestellt und weiterverwendet werden.
Benötigte Software
Für die Benutzung von "CommSy" werden lediglich ein Internetzugang und ein aktueller Browser benötigt. Um das System "CommSy" als Betreiber zu installieren (wenn dies nicht als externe Dienstleistung in Anspruch genommen wird), werden geeignete Hardware mit Linux, Solaris oder Mac OS X, ein Webserver (Apache, IIS NES/iPlanet, Microsoft IIS), PHP und eine MySQL- Datenbank benötigt.
Entwicklung
"CommSy" basiert auf frei verfügbarer Basistechnologie: MySQL Datenbank,
Apache Webserver, PHP 5 als
Skript
-Sprache. Als
Editor
wurde Eclipse verwendet.
Weitere technische Informationen zu "CommSy" finden Sie im
Produktsteckbrief.
Weitere Kooperationsplattformen finden Sie in der Rubrik "Medientechnik"
unter
Produkte
-
Produktkategorie "Kooperation".
Kosten
"CommSy" ist als OpenSource-Software unter der GPL (GNU General Public
License) kostenlos verfügbar.
Zusammen mit der Software wird (kostenpflichtig) die Installation und
Administration als Dienstleistung angeboten, so dass Lehrende und
Studierende diesen Aufwand nicht erbringen müssen (http://www.commsy.net/Bereitstellung). Kostenpflichtig angeboten
werden auch Beratung und Schulung zur Einbettung in die Projektarbeit,
Moderation, Benutzungsbetreuung sowie spezielle Weiterentwicklungen der
Software entsprechend den örtlichen Anforderungen.
Zielgruppe
Lehrveranstaltungen und Projekte mit Studierenden, bei denen "CommSy " eingesetzt wird, sind in allen Phasen des Studiums möglich.
Lehrende sind angesprochen, um Lerngemeinschaften durch Moderation von Gruppenprozessen und Anleitung beim Aufbau situierten Wissens durch Erschließung verfügbarer Informationsquellen zu betreuen und in ihren Spezialgebieten Lehr- und Lernmaterialien zur Verfügung zu stellen. Sie sind auch die Hauptadressaten des bestehenden Beratungs- und Betreuungsangebots (http://www.commsy.net/Bereitstellung)
Externe (z.B. aus der beruflichen Praxis, Verbänden etc.) können in "CommSy"-Projekte eingebunden werden. So wurde beispielsweise im Informatikstudium an der RWTH Aachen in der Veranstaltung "Entrepreneurship and New Media" die Plattform "CommSy" verwendet, um Arbeitsgruppen bei Praxisaufgaben in Start-Up-Unternehmen und eine begleitende Vorlesungsreihe unter Einbeziehung von externen Dozenten zu unterstützen.
Rahmenbedingungen
Allen Teilnehmenden muss ein Internetzugang zur Verfügung stehen. Hierbei existieren keine Einschränkungen hinsichtlich der Bandbreite, des Betriebssystems oder des Browsers.
Ergebnisse
In einer Reihe von Projekten, die mit "CommSy" arbeiten, wurden das System und das Konzept gründlich evaluiert und weiter entwickelt (siehe http://www.commsy.net/Entwicklung/Evaluation).
Im Rahmen des Projekts
AGORA
(e-Plattform für die
Hamburger Geisteswissenschaften) wurde das Hamburger Community-System
"CommSy" weiterentwickelt, um geisteswissenschaftlichen Blended-Learning-
und E-Science-Szenarien gerecht zu werden.
Publikationen über "CommSy", Evaluierungsergebnisse und Berichte über die
Nutzung sind zu finden bei
http://www.commsy.net/Team/Publikationen..
Um die Softwareplattform nachhaltig in der universitären Alltagspraxis zu
verankern, erfolgt eine abgestimmte Technikentwicklung und
Organisationsentwicklung. In kurzen Entwicklungszyklen entstehen
prototypische Systemversionen, die umgehend in ihre vorgesehenen
Verwendungszusammenhänge eingebracht und dort evaluiert werden, um zeitnah
Erfahrungen zu sammeln und umsetzen zu können. Didaktische, technische und
organisatorische Entwicklungen werden dabei miteinander verknüpft.
Zum Projekt
Website
http://project.commsy.net/commsy.php?cid=192261Ansprechpartner/in
Dr. Matthias Finck
effective webwork GmbH
c/o Department Informatik
Vogt-Kölln-Str. 30
22527 Hamburg
E-Mail:
finck@commsy.org
Zeitraum
Die "CommSy"-Entwicklung ist 1999 aus einer Initiative von Studierenden
und Mitarbeiter/innen des Fachbereichs Informatik der Universität Hamburg
entstanden. Im April 2003 wurde die "CommSy"-Entwicklung in ein
Open-Source
-Projekt auf der Entwicklungsplattform SourceForge.net
überführt. Dadurch ist die Weiterentwicklung aus unterschiedlichen
Nutzungskontexten heraus möglich. Im November 2003 wurde "CommSy" in die
Softwarebörse Campus-Source aufgenommen. Anfang 2009 ist die erste Vorab-Version "CommSY 7" mit verschiedenen Neuerungen veröffentlicht worden.
Förderung
2001-2004 wurde "CommSy" im Rahmen des Projekt " WissPro " im Rahmenprogramm " Neue Medien in der Bildung " des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert (Fördersumme insgesamt ca. € 1,5 Mio). Ca. 1/3 der WissPro-Ressourcen wurden in "CommSy" investiert.
Die "CommSy"-Bereitstellung wurde im Rahmen des Hamburger E-Learning -Förderprogramms ELCH im Projekt „CommSy goes Hamburg“ 2004 mit ca. € 65.000,- und wird im Projekt "Nachhaltige Etablierung von CommSy" in 2005-2007 mit ca. € 95.000,- gefördert.
Die Weiterentwicklung von CommSy ist auch ein Teil des Projekts " VIRKON ", das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm "Innovative Arbeitsgestaltung – Zukunft der Arbeit" gefördert wird (Fördersumme € 450.000,- für den Zeitraum 2004 bis Juni 2006). Ca. 1/10 der Projektressourcen werden in "VIRKON" in "CommSy" investiert.
Seit 2006 wird die CommSy-Entwicklung aus einer Ausgründung heraus koordiniert (effective webwork GmbH). Die Entwicklung erfolgt in der Open-Source-Community und wird finanziell durch punktuelle Projekte unterstützt.
Beteiligungen und Kooperationen
Lehrende verschiedener Hochschulen und Fachbereiche sind als aktive
"CommSy"-Nutzer und Nutzerinnen ständig beteiligt.
Ursprüngliche Projektpartner (bis 2003) waren Einrichtungen der
Universitäten Hamburg, Lübeck, Tübingen, Musikhochschule Lübeck,
Internationales Institut für Sozio-Informatik e.V. Bonn. Die Weiterentwicklung wird jetzt durch viele Nutzergruppen unterstützt und durch die effective webwork GmbH koordiniert.
Kategorisierung
Lehrfunktion
- Informationsvermittlung
- Wissenserarbeitung
- Wissenstransfer
- Diskussion u. Austausch
- Motivation
- Feedback u. Lernerfolgskontrolle
- Sonstige
Medieneinsatz
- Hypertext
- Chat
- Newsgroup
- Sonstigs
Fachbereich
- Sonstiges
Lehrszenarien
- Vorlesung
- Übung
- Tutorium
- Praktikum
- Projekt
- Seminar
- Betreuung
- Übergreifend / Sonstige
Kategorie
- Lehr-/Lernszenario