Teilen wir ein gemeinsames Verständnis von (digitaler) Hochschulbildung?
Hochschulbildung ist ein komplexer Begriff, der unterschiedlichste Aspekte beinhaltet. Gleichzeitig wird Hochschulbildung an den Universitäten und Fachhochschulen jeden Tag aktiv gelebt und gestaltet. Eine wichtige Rolle spielen dabei die zunehmende Digitalisierung von Lehre und Studium und die damit einhergehenden Veränderungen. Entsprechend stellt sich die Frage, wie sich Hochschulbildung in Zeiten des digitalen Wandels definieren lässt und ob wir überhaupt ein gemeinsames, grundlegendes Verständnis davon teilen, was unter (digitaler) Hochschulbildung zu verstehen ist.
27.05.2019, 14:00 Uhr
Im Online-Event wurde diese Frage multiperspektivisch betrachtet und diskutiert. Prof. Dr. Verena Ketter (Hochschule Esslingen) nähert sich der Fragestellung aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive mit einem hochschulspezifischen Zugang an. Im Rahmen des Projekts „Digitalisierungsstrategie für effektives Lehren und Lernen" (DISTELL) hat sie gemeinsam mit ihrem Team das handlungsrelevante Wissen Lehrender und Studierender rekonstruiert und einen sozialwissenschaftlich fundierten Begriff der digitalen Hochschulbildung entwickelt. Neben den unterschiedlichen Perspektiven verschiedener Akteure an der Hochschule (Studierende, Lehrende sowie weitere Angehörige der Organisation Hochschule) auf eine digitale Hochschulbildung interessierte das Forschungsteam auch die Frage, welche digitalen Lernelemente und Lernformate die Hochschulbildung auf welche Weise unterstützen und fördern können.
Während sich DISTELL für Bildungskonzepte der Hochschulakteure interessiert, geht das an der TU Hamburg angesiedelte Projekt BRIDGING unter der Leitung von Dr. Tina Ladwig das Thema Hochschulbildung aus einer interdisziplinären Perspektive an. Ausgehend von der Entwicklung interdisziplinärer digitaler Hochschulbildungskonzepte im Kontext komplexer Hochschulverbundprojekte, wie der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) oder der Hamburg Open Online University (HOOU), sollen konkrete Handlungsstrategien für die weitere innovative Gestaltung der Hochschulbildung und Fachkulturen abgeleitet werden. Von besonderem Interesse ist für das Projektteam dabei die Frage, wie der Transfer interdisziplinärer digitaler Hochschulbildungskonzepte in die jeweiligen Fachdisziplinen aus inhaltlicher aber auch aus prozessuraler Perspektive verläuft.
Vor dem Hintergrund (erster) Forschungserkenntnisse aus beiden Projekten wurde im Online-Event die Frage diskutiert, wie sich Hochschulbildung in Zeiten des digitalen Wandels definieren lässt und ob wir überhaupt ein gemeinsames, grundlegendes Verständnis davon teilen, was unter (digitaler) Hochschulbildung zu verstehen ist.