Lerntheorien

Lerntheorien untersuchen Veränderungen des menschlichen Verhaltens und Denkens, die nicht auf angeborene Reaktionen (z.B. Reflexe) oder Reifung zurückzuführen sind. Sie können einen allgemeinen Rahmen für die didaktische Konzeption von Lehrveranstaltungen darstellen.

Die Entwicklung lerntheoretischer Positionen, die sich mit Fragen zu den Bedingungen menschlichen Lernens und menschlicher Entwicklung beschäftigen, reicht weit zurück und wird insbesondere im Bereich der Lernpsychologie umfassend bearbeitet (Zimmer, 1987). 

Mehr als 100 Jahre moderne Lernforschung haben dabei nicht zu einer einheitlichen psychologischen Lerntheorie geführt. In Psychologie und Pädagogik finden sich verschiedene Varianten, die unterschiedlichen theoretischen Ansätze in übergeordnete Kategorien zusammenzufassen. Eine gängige Unterteilung, die auch im Kontext des Lernens mit Neuen Medien häufig anzutreffen ist, ist die in behavioristische, kognitivistische und konstruktivistische Lerntheorien.

Behaviorismus

Im Behaviorismus wird Lernen als Reaktion des Individuums auf Umweltreize erklärt; Lernprozesse können gemäß dieser Modellvorstellung von außen gesteuert werden. Bewusstseinsvorgänge bleiben dabei unberücksichtigt.

Kognitivismus

Der Kognitivismus rückt die inneren, bewußten Vorgänge des Lernprozesses in den Vordergrund. Untersucht werden Organisationsprozesse, Informationsverarbeitung und Entscheidungsvorgänge, bei denen durch aktive Beteiligung des Individuums kognitive Strukturen zu Begriffsbildung und Wissenserwerb gebildet werden.

Konstruktivismus

Konstruktivistische Ansätze gehen davon aus, dass Wissen durch subjektive Interpretation und Konstruktion entsteht. Lernen wird als selbstgesteuerter, aktiver Prozess begriffen. Im Bereich des Lernens mit Neuen Medien werden diese z.T. sehr unterschiedlichen Ansätze stark rezipiert (vgl. Gräsel, Bruhn, Mandl & Fischer, 1997).

Weitere Informationen

  • Vertieft werden die verschiedenen lerntheoretischen Ansätze im Kontext der Hochschullehre mit digitalen Medien in einem Artikel von Patricia Arnold.
Letzte Änderung: 27.01.2016